ZusammenfassungDie mikrobielle Besiedlung des Darmes (intestinales Mikrobiom) beeinflusst die Gesundheit des gesamten Organismus. Je nach Zusammensetzung des Mikrobioms ergeben sich unterschiedliche Stoffwechselprozesse im Darm (Metabolom), die wiederum zu unterschiedlichen Stoffwechselprodukten, den Metaboliten, führen. In Abhängigkeit des intestinalen Mikrobioms und Metaboloms ergibt sich ein bestimmtes Metaboliten-Profil, welches bei der Entstehung und dem Verlauf diverser Erkrankungen eine bedeutende Rolle spielen kann, auch bei onkologischen Erkrankungen. Mit dem Wissen dieser bisher nicht bekannten biochemischen Zusammenhänge eröffnen sich neue und ursachenorientierte therapeutische Möglichkeiten in der Behandlung und Prävention von onkologischen Fällen. In diesem Artikel stellen wir inzwischen gut erforschte Wechselwirkungen zwischen intestinalem Mikrobiom und der humanen Darmmucosa, dem Gallensäuren-Stoffwechsel, der Biotransformation und Ausscheidung von Hormonen, Toxinen und mehr vor. Auch Mikrobiomeinflüsse auf Nahrungsbestandteile (z. B. Lecithin, Carnitin, Cholin u. a.) und Tryptophanmetabolismus werden erörtert.