Bestellungen nehmen entgegen: die Verlagsbuchhandlung, Berlin S., Brandenburgstr. 11, sowie alle Buchhandlungen und Postämter (unter Nummer 6886). -Inserate die zweigespaltene Petitzeile 30 Pf.; bei Wiederholungen und grosseren Anzeigen Ermässigung. 5. Jahrgang. 15. August 1902. Μ 8/9. Alle für die Redaktion bestimmten Sendungen, Briefe etc. werden ausschliesslich unter folgender Adresse erbeten: Redaktion der 0. L. Z., Wolf Peiser Yerlag, Berlin S. 42, Brandenbnrgstr. 11.1. Brought to you by | New York University Bobst Library Technical Services Authenticated Download Date | 8/5/15 7:49 PM 309 [No. 8/9.] ORIENTALISTISCHE LITTERATUR-ZEITUNG. [August-Sept. 1902.] 310 jährlich selbst in unseren Museen zu gründe geht, wird dieses Lob voll würdigen können. Der Begleittext ist knapp und doch ausreichend, wie man ihn in einem Katalog wünscht Auch die Litteraturverweise sind erschöpfend angegeben. Besonderes Lob verdienen die Indices, die ich in ihrer gesamten Anlage als sehr nachahmungswürdig empfehlen möchte. Die Bedeutung dieser Publikation ist eine sehr vielseitige. Der von dem Herausgeber gewählten Anordnung folgend, möchte ich hier kurz die zahlreichen Skizzen erwähnen, welche wohl zum grössten Teilschon der Fundort weist darauf -von jenen Leuten herrühren, welche an der Ausschmückung der Königsgräber gearbeitet haben. Diese Zeichnungen sind kunsthistorisch von grösstem Interesse. Die sichere und flotte Linienführung verdient bei manchen Stücken alles Lob, und nicht selten, so in dem Königskopf 25 144, glaubt man der Hand eines Künstlers zu begegnen. Die meisten Skizzen rühren natürlich von massigen Zeichnern her, vielfach sind es ja z wie die Korrekturen lehren, Arbeiten von Schülern, welche Kalksteinplatten als billiges Schreibmaterial benutzten. Im Einzelnen möchte ich auf die Zeichnung eines Stierkopfes in Vorderansicht verweisen, sowie auf eine Reibe von Karrikaturen 1 ) No. 25 039 (Kahlkopf), No. 25 040 (der missgestaltete Musikant). Der Hängebauch des Flötenspielers deutet darauf, dass der Zeichner die auch in dem demotischen Gedicht vom Harfenspieler (II, 55ff.) berührte Schwäche des ewig durstigen und hungrigen Musikers karrikieren wollte. Auch in der vortrefflichen Zeichnung des Semiten No. 25135 liegt wohl eine Karrikatur vor. Es wäre keine undankbare Aufgabe, einmal im Zusammenhang in der ägyptischen Kunst und Litteratur der Satire und Karrikatur nachzugehen, welche einen der wesentlichsten Charakterzüge des Aegypters aller Zeiten gebildet haben 2 ). Für die mykenische Frage ist No. 25 087 von Interesse, eine Löwin, deren Vorderfüsse auf einem Untersatz ruhen. Unter den mythologischen Darstellungen möchte ich auf No. 25 074 verweisen, welches Daressy mir nicht recht gewürdigt zu haben scheint. Dargestellt ist in sehr drastischer ») Kgl. Pap. Turin (ed. Pleyte-Rossi) T. 145. Wandmalereien im brit. Museum. (Dyn. 18). *) Das Buch von Beauregard: La caricature egyptienne ist nur ein schwacher und grösstenteils verfehlter Versuch in dieser Richtung. Weise, wie die Göttin Nut die Sonne gebiert, und zwar die ...