2016
DOI: 10.3726/978-3-0351-0892-7
|View full text |Cite
|
Sign up to set email alerts
|

Legitimationsmechanismen des Biographischen

Help me understand this report

Search citation statements

Order By: Relevance

Paper Sections

Select...

Citation Types

0
0
0
1

Year Published

2017
2017
2022
2022

Publication Types

Select...
3
2

Relationship

0
5

Authors

Journals

citations
Cited by 5 publications
(1 citation statement)
references
References 0 publications
0
0
0
1
Order By: Relevance
“…Kraus spottete zwar über romantische "Originalgenies" wie Stefan George -er bezeichnete sich dagegen als "Epigone" und erklärte: "Wenn Zwei einen Gedanken haben, so gehört er nicht dem, der ihn früher hatte, sondern dem, der ihn besser hat" (Die Fackel 338, 06.12.1911: 16). Doch auch er war durchaus einem Geniekult verpflichtet, nämlich Otto Weiningers Gedanken zum Zusammenhang von Genialität, Pflicht und Moralität ("Der genialste Mensch ist der sittlichste Mensch"), die damals Wiener Künstler-und Intellektuellenkreise stark beeinflussten (Weininger 1980;Köhne 2014). Da gerade die Wissensfigur des Genies mit Biographiegeschichte so eng verbunden, ja "parasitär ineinander verschlungen" ist, wäre es wichtig Kraus' Geniekonzeption noch genauer zu analysieren, als es hier skizziert werden kann -Edward Timms leistete hier bereits wichtige Vorarbeiten, als er Kraus' vehemente Antibürgerlichkeit und sein Selbstverständnis als Künstler erklärte: "Hier Kämpfer, Künstler, Narr, und dort die Bürger!"…”
unclassified
“…Kraus spottete zwar über romantische "Originalgenies" wie Stefan George -er bezeichnete sich dagegen als "Epigone" und erklärte: "Wenn Zwei einen Gedanken haben, so gehört er nicht dem, der ihn früher hatte, sondern dem, der ihn besser hat" (Die Fackel 338, 06.12.1911: 16). Doch auch er war durchaus einem Geniekult verpflichtet, nämlich Otto Weiningers Gedanken zum Zusammenhang von Genialität, Pflicht und Moralität ("Der genialste Mensch ist der sittlichste Mensch"), die damals Wiener Künstler-und Intellektuellenkreise stark beeinflussten (Weininger 1980;Köhne 2014). Da gerade die Wissensfigur des Genies mit Biographiegeschichte so eng verbunden, ja "parasitär ineinander verschlungen" ist, wäre es wichtig Kraus' Geniekonzeption noch genauer zu analysieren, als es hier skizziert werden kann -Edward Timms leistete hier bereits wichtige Vorarbeiten, als er Kraus' vehemente Antibürgerlichkeit und sein Selbstverständnis als Künstler erklärte: "Hier Kämpfer, Künstler, Narr, und dort die Bürger!"…”
unclassified