Integrationsphase: Zeit, in der das Ganze wiederhergestellt wird

Abstract

Ausgelöst durch die EU-Flüchtlingskrise 2015 ist das Thema "Integration" seit etlichen Monaten in aller Munde. Viele Jahre wurde Integration auf gesellschaftlicher und politischer Ebene nur nachlässig behandelt, nun aber ist das Thema zum Politikum geworden und wird im Rahmen der gesellschaftlichen Debatte um Einwanderungs-und Asylpolitik mit besonderer Brisanz diskutiert. Viel ist die Rede von Fehlern und (mitunter schwerwiegenden) Versäumnissen, und zum Teil entsteht der Eindruck, als suchten PolitikerInnen und Parteien händeringend und mehr oder weniger kopflos nach funktionierenden Konzepten von Integration. Seinen Bedeutungsursprung hat "Integration" im lateinischen "integratio", was so viel bedeutet wie "ein Ganzes wiederherstellen". Integration kann somit auch als das Gegenteil von Ausgrenzung bezeichnet werden. In der Psychotherapie ist Integration sozusagen systemimmanent. Denn Ziel einer Psychotherapie ist immer, dass Menschen als Ganzes wieder handlungsfähig werden, und dass sie das in der Therapie Erarbeitete in ihren Alltag überführen und schließlich gut integrieren können. Im Psychodrama ist Integration ohnehin ein fixer Bestandteil-sowohl in der Psychodrama-Psychotherapie als auch in der psychodramatischen Beratung-und findet sich in jeder einzelnen Gruppen-sowie Einzelsitzung in der gleichnamigen, eine Einheit abschließenden Integrationsphase wieder. Die Integrationsphase besteht aus Sharing, Rollenfeedback, ggbf. Identifikationsfeedback und mitunter auch einer Prozessanalyse. Gleichzeitig lässt sich die Integrationsphase (so wie natürlich auch die beiden vorangehenden psychodramatischen Phasen der Erwärmung und der Ak