Zusammenfassung: Durch Ultraschallexposition von 33 Dermatophytenstämmen diverser Spezies gewonnenes Pilzplasma wurde mittels des Zweistrahl‐UV‐Spektrometers Cary 14 (Fa. Varian) und des Fluoreszenzspektrophotometers (Perkin‐Elmer MDF‐3 L) auf lichtabsorbierende und fluoreszierende Substanzen untersucht. Dabei zeigten sich selbst bei artgleichen Pilzstämmen weitgehend individuelle Fluoreszenzprofile. Im einzelnen waren in den Pilzplasmen sowohl graduell veränderte Fluoreszenzbanden des verwandten Sabouraud‐Agars, als auch weitere, im Nährmedium nicht nachzuweisende Fluoreszenzqualitäten, anzutreffen. Insgesamt neigen kaum pigmentierende weiß‐grün‐gelbliche Pilzspezies mehr zu kurzwelligerer, hingegen rötlich oder bräunlich pigmentierende Arten mehr zu langwelligerer Fluoreszenz. Zur Begründung oder zur Korrektur der konventionellen Klassifizierung der Fungi tragen obige Fluoreszenzstigmata kaum etwas bei. Als kompliziert erwies sich auch die chemische Bestimmung der fluoreszierenden Pilzsubstanzen, zumal der bloße Vergleich der Fluoreszenzprofile definierter und unbekannter Stoffe nicht zu deren Identifizierung ausreicht. Die Varianz des Fluoreszenzverhaltens unter den einzelnen Stämmen einer Spezies weist auf eine überraschend große Anzahl von Allelen für den betreffenden Gen‐Locus hin. Eine die Adaptation der Spezies an veränderte Umweltbedingungen erhöhende Vielfalt multipler Allele auch anderer Gen‐Loci ist zu vermuten.
Summary: Ultraviolet absorption and fluorescence emission of plasm from several species of the genera Microsporum, Trichophyton and Epidermophyton were examined in vitro. The plasmatic material was prepared by exposure of 33 different strains to ultra‐sound. We found that the intensity and the quality of fluorescence differed to a certain extent among individual strains of the mycetes. Only minimal correlation in fluorescence spectra was detected between strains of the same species. Generally, uncoloured species seem to have fluorescence bands in the region of shorter wave‐lengths while species with red or brown pigment formation tend to a fluorescence in the region of longer wave‐lengths. Measurement of UV‐absorption and fluorescence provide no criteria for the identification or conventional classification of the dermatophytes. It is impossible to identify the chemical nature of the fluorescent substances exclusively by spectrum‐analysis.