Exposition des Verbrauchers

Abstract

Zusammenfassung Die Bewertung von Verbraucherexpositionen umschließt alle Quellen und Pfade,über die Personen im privaten und häuslichen Umfeld mit Chemikalien in Kontakt kommen.Dabei sind Verbraucher nicht nur diejenigen,die selbst Verbraucherprodukte anwenden,sondern auch alle weiteren Personen,die sekundär (indirekt) mit dem Produkt Kontakt haben,z.B.Familienangehörige.Eine Verbraucherexposition kann gemessen oder geschätzt werden.Beide Verfahren haben Vor-und Nachteile.Während sich Messungen meistens auf individuelle Expositionssituationen beziehen,beschreiben Modelle eher eine verallgemeinerte Expositionssituation (Szenario).Messungen haben daher ihren Platz, wo Quellen von Schadstoffen aufgespürt werden müssen,Modelle eher dort,wo systematisierte Betrachtungen von Risiken durchgeführt werden.Zur Expositionsschätzung gehören 3 Abschnitte,erstens die Charakterisierung der Expositionsquelle (z.B.eine Haushaltschemikalie) mit Beschreibung der Anwendungsmodalitäten (Häufigkeit,Dauer); zweitens die Beschreibung des zeitlichen Verlaufes der Konzentration des Stoffes im Kontaktmedium,vor allem in der Luft und auf der Haut.Die Exposition wird darüber hinaus durch das Verhalten der exponierten Person selbst bestimmt.Hier ist die Kontaktdauer, auch Zeitbudget genannt,von großer Bedeutung.Besondere Verhaltensmuster können auch für bestimmte Populationen von Bedeutung sein.Man nimmt an,dass z.B.im Kindesalter die orale Aufnahme durch das sog. Mouthing (Hand-in-den-Mund-Stecken) eine besondere Rolle spielt.Die Risikocharakterisierung erfolgt durch einen Vergleich der Exposition,ausgedrückt als Konzentration oder Dosis,mit dem NOAEL 1 oder LOAEL 2 .Je geringer der Unterschied zwischen beiden Werten ist,desto größer ist die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines gesundheitlichen Schadens. In diesem Beitrag werden nun die wesentlichen Grundprinzipien und Vorgehensweisen der Expositionsermittlung dargestellt. Schlüsselwörter Exposition · Verbraucher · Expositionsszenarien · Expositionsschätzung der Atemluft, auf der Haut oder in dem Material, das verschluckt werden kann. Die interne Exposition wird über die Schätzung der Menge ermittelt, die über die Lungen, die Haut oder über den Magen-Darm-Trakt resorbiert werden kann. Die Höhe der internen Exposition ist darüber hinaus von den Mechanismen der Verteilung des Stoffes im Kör-per und seiner Elimination (Metabolismus und Ausscheidung) abhängig. Diese Arbeit versucht, die wesentlichen Grundprinzipien und die damit verbundenen Schritte der Expositionsermittlung darzustellen und in ein Gesamtkonzept einzubinden, das sich in erster Linie an den Anforderungen der Modellierung ausrichtet. Expositionscharakterisierung Der Kontakt mit Stoffen kann in mindestens 3 verschiedenen Bereichen erfolgen: a) am Arbeitsplatz, b) über die Umwelt und c) als Verbraucher.Als Verbraucher ist jede Person zu sehen, die in ihrem privaten Umfeld Produkte mit den darin enthaltenen Stoffen nutzt. Jede Exposition, die nicht am Arbeitsplatz oder über die Umwelt erfolgt, ist demnach eine Verbraucherexpositi...