Die sakrospinale Fixation zur operativen Behandlung des Scheidenblindsackvorfalls stellt eine der am häufigsten durchgeführten vaginalen Deszensusoperationen dar. In der Originaltechnik nach Amreich und Richter, die als anspruchsvolle Operation für den fortgeschrittenen gynäkologischen Operateur gilt, erfolgt eine Nahtfixierung nach ausgiebiger Präparation und Visualisieren des sakrospinalen Ligaments. Alternative vaginale OP-Techniken ermöglichen eine gut zu steuernde Fixierung des Fadens bzw. Ankers im sakrospinalen Ligament und die exakte Lokalisation der Fixierungsstelle durch kontinuierliche palpatorische Kontrolle. Eine u. U. nur fingerweite Dissektion ist ausreichend. Die Anzahl der Operateure kann auf 2 reduziert werden. Gründliche Kenntnisse der Beckenbodenanatomie, gute operative Expertise und leitliniengerechte Indikationsstellung werden vorausgesetzt. Einführung ! Die vaginale sakrospinale Fixation -Vaginaefixatio sacrospinalis vaginalis nach Amreich-Richter -gilt als eine bewährte, technisch anspruchsvolle Operationsmethode zur Behebung des echten Scheidenblindsackvorfalls (Level-I-Defekt nach DeLancey) [1, 2]. Auch der abdominale Zugang -per Laparotomie oder Laparoskopie -stellt ein sicheres Verfahren zur dauerhaften Stabilisierung des Scheidenstumpfprolapses dar [3, 4]. Beim laparoskopischen Ansatz wird auf eine hohe Patientenakzeptanz und gute funktionelle Ergebnisse verwiesen [5]. In einer aktuellen Befragung unter AGUB-Mitgliedern (AGUB: Arbeitsgemeinschaft für Urogynäkologie und plastische Beckenbodenrekonstruktion) wird die sakrospinale Fixation zur Korrektur eines zentralen Deszensus am häufigsten angewandt und als Differenzialtherapie insbesondere bei älteren Frauen bevorzugt [6]. Konzeptionell besticht die stabile Verankerung des Scheidenstumpfs am knöchern-bindegewebigen Beckenring durch transvaginales Vorgehen im extraperitonealen Raum. Ureter-oder Darmläsionen als Risiken des intraabdominalen Zugangs können minimiert werden. Durch unilaterale sakrospinale Fadenfixierung -meistens nach rechts -wird die Scheidenhaut und bei Uteruserhalt die Zervixhinterwand an das sakrospinale Ligament geheftet. Die mit einer längeren Lernkurve verbundene Operation -in der Regel begleitet durch 2 Assistenten -erfolgt durch eine ausgedehnte hintere Kolpotomie mit breiter Eröffnung der Amreich-Gruben. Danach werden nach Richter [2] 2 Fäden durch das Lig. sacrospinale vorgelegt. Läsionen von Gefäß-und Nervenstrukturen, seltener des Rektums, können komplizierend auftreten. Auf der Suche nach Risikoreduktion und Vereinfachung der OP-Technik werden in dieser Übersicht vaginal-operative Alternativen zur konventionellen Fixation bei Level-I-Defekten vorgestellt. Die hier beschriebenen 10 alternativen OP-Techniken verzichten auf Visualisierung und exzessive Präparation des Lig. sacrospinale. • " Die sakrospinale Fixation zur operativen Behandlung des Scheidenblindsackvorfalls stellt eine der am häufigsten durchgeführten vaginalen Deszensusoperationen dar.• " Die OP nach Amreich-Richter korrigiert Level-I-Defekte (n...